Die Technische Hochschule Nürnberg, die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und die Hochschule für Musik Nürnberg gründen gemeinsam das hochschulübergreifende LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation.
LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation richtet sich themenoffen an alle Lehrenden, Studierenden und MitarbeiterInnen der beteiligten Hochschulen sowie AkteurInnen aus sozialen und gemeinnützigen Organisationen, der Kunst, Wirtschaft und Gesellschaft. Es bietet einen Ort für den gemeinsamen Diskurs und für das Entwickeln transdisziplinärer Projekte in einem freien Denk- und Handlungsraum. LEONARDO versteht sich dabei selbst als Experiment, das in stetiger Reflexion und Revision handelt.
Wie können wir uns gemeinsam mit der Bedeutung von Kreativität und Innovation auseinandersetzen und zusammen Möglichkeiten des Transfers in die Gesellschaft erproben? Wie können wir über die Grenzen unserer Disziplinen hinweg in den Dialog treten und kollaborieren? Zu welchen Ergebnissen kommen wir, wenn der Impuls Einzelner durch vereintes Wissen zu einem gemeinsamen Gestalten führt?
LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Grenzen der Disziplinen zu dehnen und durchlässig zu machen. Mit unterschiedlichen Werkstätten, Besprechungs- und Workshopräumen bietet es eine Plattform für transdisziplinäres Forschen und Arbeiten, die Unterstützungsleistungen, Infrastrukturen und Handlungsoptionen verfügbar macht.
LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation wird finanziert über das Bund-Länder-Programm Innovative Hochschule.
LEONARDO erforscht seinen Möglichkeitsraum durch gemeinschaftliche sowie kontextbezogene Veranstaltungen.
Die Diskussionsreihe Shift wird im Rahmen der zwei neu gegründeten Programme LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation sowie Kunst – Transfer – Praxis an der AdBK Nürnberg initiiert und bringt Akteure verschiedener Disziplinen mit Blick auf dringliche gesellschaftliche, technologische und ökologische Fragen in einen Dialog. Der Titel Shift steht dabei sinnbildlich für die Verschiebung und Verschränkung unterschiedlicher Arbeitsfelder und den damit verbundenen Perspektiven.
Den Auftakt bildete ein Podiumsgespräch zum Thema Kunst an kunstfernen Orten am 19. Juli 2019 in der Mensa der AdBK Nürnberg.
In den Vordergrund wurden dabei außerinstitutionelle Allianzen und Bereiche gestellt, die den „öffentlichen Raum“ überschreiten, aus der Zusammenarbeit mit Organisationen, Unternehmen oder bürgerlichen Vereinigungen entstehen und neue Öffentlichkeiten einfordern.
Gäste waren Sophie-Charlotte Thieroff (Leiterin des art, science & business Programms der Akademie Schloss Solitude), Johannes Paul Raether (Künstler) und Jochen Becker (Autor, Kurator, Dozent und Mitbegründer von metroZones | Center for Urban Affairs sowie der station urbaner kulturen).
Im Rahmen des von LEONARDO geförderten Projekts Architektur Hören fand vom 17. bis 19. Juni ein Symposium der Projektklasse für Interaktive Medien/ Dynamisch Akustische Forschung (D.A.F.) von Prof. Jan St. Werner und der Fakultät für Architektur von Prof. Carola Dietrich der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm statt.
Studierende der AdBK Nürnberg und TH Nürnberg setzten sich hier mit der Akustik von Institutionen und öffentlichen Räumen auseinander.
Das Symposium begann mit einer Lesung im Dickhäuter-Gehege des Nürnberger Zoos. Die Opazität von Transparenz - Sehen und Sichtbarkeiten der Moderne lautete der Titel der von Milan Ther, Direktor des Kunstvereins Nürnberg - Albrecht Dürer Gesellschaft, und der AdBK-Studentin Nele Jäger konzipierten Lesung. Sie beschäftigten sich darin mit der Struktur des Sehens innerhalb der Moderne, von der Weltausstellung von 1851 bis hin zu den visuellen Regimes des folgenden Jahrhunderts, welche geprägt waren durch Imperialismus und einer weitgreifenden eurozentrischen Neuorganisation der Welt. Während der Sitzung in situ wurden Ausschnitte aus The Crystalline Veil And The Phallomorphic Imaginary von Donald Preziosis sowie Passagen aus Zuhören als Haltung (1964) von Roland Barthes gelesen.
Gemeinsam mit dem österreichischen Künstler und Klangforscher Sam Auinger fand am darauffolgenden Tag ein Sound Walk durch das Neue Museum Nürnberg mit den Studierenden statt. Das Museum und der vorgelagerte öffentliche Raum wurden kollektiv akustisch erforscht. Dabei wurde die Aufmerksamkeit vor allem auf das auditive Verständnis von Architektur, das visuelle Hören und das akustische Sehen gelenkt.
Zum Abschluss des Symposiums hielt die chilenischen Künstlerin Nicole L’Huillier einen Vortrag. L’Huillier ist PhD Research Assistant im MIT Media Lab und arbeitet zu Wahrnehmung von Sound und Raum sowie zur Interaktion zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz. Dabei spielen die auditive Wahrnehmung und die Gestaltung von sozialen Räumen eine wichtige Rolle in ihrer Forschungsarbeit.
LEONARDO - Zentrum für Kreativität und Innovation
Karl-Grillenberger-Straße 3a, 90402 Nürnberg