Interaktive Medien/ Dynamische Akustische Forschung

b ton - Festival of Future Nows, Hamburger Bahnhof Berlin,  September 2017

b ton - Festival of Future Nows, Hamburger Bahnhof Berlin,  September 2017, Foto: Ilija Lazarević

b ton - Festival of Future Nows, Hamburger Bahnhof Berlin, September 2017, Foto: Jörg Rodemer

Das Projekt Interaktive Medien/ Dynamische Akustische Forschung (DAF) befasst sich mit den Möglichkeiten digitalen Kunstschaffens in der technologisierten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Als Projektklasse wurde DAF vom Sommersemester 2015 bis zum Wintersemester 2020/21 von Jan St. Werner geleitet. 

 

Jan St. Werner, Musiker und Labelbetreiber, entwickelt für künstlerische Installationen und Multimedia-Projekte musikalische Kompositionen und eint somit Visualität und akustische Reize. Mit der Berufung des Soundkünstlers beschritt die Kunstakademie abseits der traditionellen Lehrbereiche neue Wege, um der steten Rekontextualisierung und Neudefinierung des Kunstbegriffes gerecht zu werden: Innerhalb der bildenden Kunst wurde dem Bereich Sound erstmalig eine eigene Projektklasse gewidmet.

 


In der Dynamischen Akustischen Forschung gilt ein Sound, der vor oder hinter dem Innenohr wahrgenommen – oder besser gedacht – wird, als gleichwertig mit einem hörbaren Ton. Mittel dazu ist eine Fokusverschiebung des Hörfeldes: suchen und erforschen mit un-, über- und transdisziplinären Methoden als performatives Selbstexperiment und mit einem sich selbst permanent erweiternden Interesse, das kein fest definiertes Programm hat. Komposition wird somit verstanden als ein Finden aus maximaler Aufmerksamkeit heraus, alle Affekte des Wahrnehmungsprozesses einbeziehend.

 

Mittels der Konzeption eines Vor-oder-Hinter-Innenohr-Hörens wird eine »Multiperspektivität« auf das Hören angewendet – also eine sonische Kunst, die nicht nur im Ohr stattfindet, sondern sich auch des intensiven Hörens und Lauschens nach innen und außen bedient.
Dafür ist »Interesse/ inter-esse« die Rezeptionsmatrix der Zukunft: Inwieweit bin ich als Künstler_in bereit, Interesse – als intellektuelle Anstrengung – für eine strukturelle Dokumentation von realen und diskursiven Sounds aufzubringen, für überhörte, ungehörte, unerhörte Dinge? Wieweit kann dieses Interesse differenziert werden?

 

Geleitet von Leidenschaften (Affekt, Emotion, Gefühl) und Kalkülen (Intention, Reflexion, Zielstrebigkeit). Leidenschaften und Kalküle wurden im forschenden Experiment in Resonanz gebracht – ein Interesse am Dazwischensein: zwischen den Anderen, den Sounds und den Geräten.
Für all dies favorisiert Jan St. Werner ein Interesse am kollektiven Lernprozess, um etwas Unbekanntes – bisher Nicht-Determiniertes – zu erkunden.

 

Dazu der Jazzmusiker Ornette Coleman:

By learning with others you can get instant feedback from other creative minds (each bringing to the table different experiences and insights) DURING the learning process. This enables a kind of collective experience that can be drawn upon when internalizing information the first time. […] Performing music in a creative group is collective learning as is playing in a big band of some sort, but I'm speaking now of collective learning in the more general and traditional concept of studying and conceptualizing together with others.

 

Alle sollen sich also auf diesen kollektiven Prozess einlassen: Sich selbst durch die Reaktion der Anderen wie ein gefiltertes, moduliertes und verstärktes Feedback erfahren oder diffraktionieren.
In diesem Prozess wird mit dem Sound-Material ein Raum generiert, in dem man sich modular permanent neue Verbindungen erspielt. Ziel solcher gemeinschaftlicher Raum-Zeit-Situationen ist das Dissoziieren/Zerlegen aller beteiligten Egos durch andere Verdrahtungen: Offenheit und Sensibilität für die Anderen und die gemeinsame Konstruktion von Realität. Das soll die Produktionsumgebung der Dynamischen Akustischen Forschung sein.

 

 

Das erste Hörerzeugnis der Projektklasse für Interaktive Medien/ Dynamische Akustische Forschung erschien auf Vinyl. Im Rahmen der Jahresausstellung 2015 wurden Aufnahmen über offene Mikrofone im Innen- und Außenbereich des Campus eingespielt. Ein Netz aus schwarzen Strängen umspannte das Gelände: Drei Kilometer Kabel wurden über Land verlegt, um die Geräusche, Stimmen, Atmosphären und musikalischen Fragmente in den Pavillon der Projektklasse zu leiten. Dort mischten die Studierenden sie über ein Mischpult auf Stereo. Es wurde gefiltert, gekoppelt, untersucht, ausgewählt und geordnet, während die Mischung gleichzeitig über eine UKW-Sendeanlage auf das Akademiegelände übertragen wurde.

Die Schallplatte wird über das renommierte Plattenlabel A-Musik vertrieben und ist darüber oder direkt über DAF zu beziehen (Preis: 19,90 €).

 

Die Interaktive Medien/ Dynamische Akustische Forschung bespielt außerdem einen Radiosender mit Klangexperimenten. Online zu empfangen ist er über: http://81.169.184.35/

 

 

Für alle Projekte, die im Rahmen der Interaktiven Medien/ Dynamische Akustische Forschung entstanden sind, besuchen Sie die Website  

https://daf.adbk-nuernberg.de

 

 

Als Vorhaben wurde die Projektklasse vom Sommersemester 2015 bis zum Wintersemester 2020/21 aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL17021 gefördert.

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