05. Juli bis 16. September 2012
Eine Ausstellung in Kooperation mit den Museen der Stadt Nürnberg.
Anlässlich des 350-jährigen Bestehens der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg wurde die Ausstellung „Geartete Kunst“ realisiert, die sich mit der Geschichte der Institution während des „Dritten Reiches“ auseinandersetzte. Die AdBK Nürnberg präsentierte somit zu ihrem Jubiläum nicht nur Erfolge und Glanzpunkte der Hochschule, sondern arbeitete auch das „dunkle Kapitel“ der NS-Zeit auf. Insbesondere mit dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände als einem historischen Lernort ersten Ranges konnte dafür der ideale Kooperationspartner gewonnen werden.
Im Jahr 1940 war die Staatsschule für angewandte Kunst vom Berliner Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung wieder zur Akademie erhoben worden, obwohl Adolf Hitler die Zahl der Kunsthochschulen grundsätzlich einschränken wollte. Die Umstände, die zur Rangerhöhung geführt hatten und kaum erforscht worden waren, wurden ausführlich dargelegt. Dabei standen neben dem Beschluss des „Führers“ sowie den daran beteiligten Personen und Ministerien auch die Auswirkungen dieser Statusänderung hinsichtlich der Struktur, des Aufbaus und der Lehrinhalte der Hochschule im Fokus. Inwieweit sich die Ideologie des Regimes in der „Akademie der Bildenden Künste in der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg“ niederschlug und inwiefern die Institution durch den besonderen Standort mit der Partei verflochten war, wurde in der Ausstellung ebenfalls thematisiert.
Im Juli 2011 fand ein zweitägiges wissenschaftliches Symposium zur „Akademie der Bildenden Künste in der Stadt der Reichsparteitage“ statt. Die Ergebnisse der Vorträge flossen sowohl in die Ausstellung als auch in einen Tagungsband ein. Die Publikation gibt den aktuellen Forschungsstand wieder und dient zur Vertiefung und Ergänzung der dargebotenen Ergebnisse.
Gestaltet wurde die Ausstellung im akademie-internen Diskurs von Lea Hörl und Christoph Kraus aus der Klasse Felten & Girst – Grafik-Design / visuelle Kommunikation.