“Now that we can do anything, what will we do?” Bruce Mau
Die Frage, was künstlerisches Denken und Handeln sein kann und was das eine mit dem anderen zu tun hat, ist Mittelpunkt der Auseinandersetzung dieser Klasse. Weniger Themen oder Medien, sondern Methoden und Möglichkeiten des eigenen Tuns stehen zur Diskussion. Der künstlerische Prozess der Teilnehmer*innen wird unterstützt und ist Ausgangspunkt für Kettenreaktionen.
Langfristig geht es darum, eine Haltung zu entwickeln - sei es als Künstler*in, Lehrer*in oder auch mit einem interdisziplinären Arbeitsansatz. Wie lassen sich Prozesse verdinglichen und verräumlichen? In welche Form soll eine Auseinandersetzung münden? Braucht das Objekt einen Sockel? Und wenn ja, wie soll der aussehen? Oder soll es durch den Raum fliegen? Wie stellt man das an? Wenn wir den Raum betreten, was wollen wir als erstes sehen? Warum dieses und nicht jenes? Vermittlung wird in dieser Klasse als Teil des künstlerischen Projekts verstanden. Statt die Vermittlung an Dritte zu delegieren, geht es darum, innerhalb der eigenen Praxis Methoden und Formate zu entwickeln, die auch vermittelnde Funktion übernehmen.
Ausstellungen, die als Teil der künstlerischen Arbeit konzipiert werden, Publikationen wie Magazine, Bücher, Webseiten oder Lecture-Performances können als Medium einer selbstreflexiven Praxis fungieren. Es wird nicht ÜBER Kunst gesprochen, sondern MIT ihr und DURCH sie. Die Frage, welche Medien, Formate und Schritte möglich und notwendig sind, um der eigenen Auseinandersetzung eine angemessene Form zu geben, wird als ein selbstverständlicher Teil der Praxis mitgedacht und mitgemacht.
Im Resultat geht es nicht darum, die Kunst verständlich, sondern sie komplex und inspiriert zu zeigen.
Samuel Fischer-Glaser
Künstlerischer Assistent / Freie Kunst und Kunstpädagogik
Pavillon 16
fischer-glaser@adbk-nuernberg.de