Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht jährlich Stipendien zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Lehre und Forschung. Besonders begabten Frauen mit künstlerischer Hochschulausbildung soll die Möglichkeit eröffnet werden, sich im Rahmen eines ausgewählten künstlerischen Projektes fachlich weiter zu qualifizieren.
Für den Förderzeitraum 2024/2025 wurden aus den Bewerberinnen Nele Jäger und Susanne Schwarz ausgewählt, die an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg studierten.
Nele Jäger arbeitet im Rahmen des Stipendiums für Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre an mimetischen Annäherungen des Skulpturalen. Theoretisch wie praktisch untersucht ihr künstlerisches Projekt Formen der Entpersönlichung, innerhalb derer Material und Umgebung ineinander übergehen können. Dabei wird die Mimesis nach Roger Caillois nicht als binäre Nachahmung verstanden, sondern als Abdruck der Selbstnegation. Die Forschungsarbeit wird von Vertreter*innen aus der Kunstgeschichte und -theorie begleitet.
Nele Jäger ist Meisterschülerin bei Prof. Katharina Wulff und Prof. Michael Hakimi. Seit dem Abschluss ihres Studiums der Bildhauerei am Bard College New York lehrt sie als künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der AdBK Nürnberg.
Die Frage nach Unikat und Serie, Reproduzierbarkeit und Individualität ist in der künstlerischen Praxis von Susanne Schwarz immer präsent. Dabei spielt ihr beruflicher Hintergrund als Modenäherin eine entscheidende Rolle, der durch Methoden, Materialien oder Konzepte in ihren Arbeiten adaptiert wird. Hierfür werden Begrifflichkeiten wie Handarbeit vs. Technik immer wieder thematisiert. Schmuck als Medium wird von Susanne Schwarz in vielerlei Hinsicht neu erfasst und definiert, wobei die Arbeiten sich immer mit Körper, Körperlichkeit und dem Tragen von Objekten am Körper beschäftigen.
Susanne Schwarz studierte in der Klasse Gold und Silberschmieden bei Prof. Ulla Mayer, Prof. Simone ten Hompel und
Prof. Suska Mackert, von der sie auch zur Meisterschülerin ernannt wurde.
Veröffentlicht: 04.12.2024