Anschließend an die Ausstellung Illiberal Arts (2021, HKW Berlin) kuratierte Prof. Kerstin Stakemeier gemeinsam mit Eva Birkenstock, Anselm Franke und Holger Otten die Ausstellung Illiberal Lives.
Prof. Kerstin Stakemeier lehrt an der AdBK Nürnberg Kunsttheorie- und vermittlung, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Praxis des Schreibens eigener Texte liegt.
Die Ausstellung Illiberal Lives setzt am Zerfall der liberal-kapitalistischen Nachkriegsordnung an, die nach 1989 fest etabliert schien und die Kunst sowie die damalige Gesellschaft maßgeblich beeinflusste. Dabei wird ausgelotet, wie mit der Auflösung des liberalen Fortschrittsversprechens unweigerlich der unfreie, illiberale Kern der modernen Freiheiten zum Vorschein kommt und auch die liberale Fiktion der Kunst als Ausdrucksraum bürgerlicher Freiheit zunehmend unter Druck gerät. Wo die Kunst diese Eigenschaften nicht nur verteidigt oder sich der Beschwörung nationaler Gemeinschaften unterwirft, kristallisiert sie sich gegenwärtig zunehmend als praktischer Schauplatz sozialer Konflikte und Ausgrenzungen heraus. Die eingeladenen Künstler:innen brechen mit den Zwängen und der Gewalt der liberalen Freiheiten und lassen künstlerische Formen eines illiberalen Lebens an ihre Stelle treten.
Mit Pauline Curnier Jardin, Johanna Hedva, Ho Rui An, Blaise Kirschner, Jota Mombaça, Henrike Naumann, Melika Ngombe Kolongo, Bassem Saad, Mikołaj Sobczak, and Jordan Strafer and, selected by the artists, a rehanging of works from the collections at the Ludwig Forum Aachen of Vincent Desiderio, Jann Haworth, Domenico Gnoli, Renato Guttuso, Jörg Immendorff, Magdalena Jetelová, Lev Kerbel, Konrad Klapheck, Jeff Koons, Svetlana Kopystiansky, Thomas Lanigan-Schmidt, Wolfgang Mattheuer, Klaus Paier, Tõnis Vint, and Andy Warhol.
Illiberal Lives
22. April – 27. August 2023
Ludwig Forum Aachen
Veröffentlicht: 24.04.2023