Montag, 02. Dezember, 00 Uhr
02. Dezember — 27. Dezember
Vitrine der AdBK Nürnberg
Lass alles so, wie es war
Den Schlüssel leihe ich dir nur für einen flüchtigen Moment
Es bleibt kalt im Keller
Weiße Flächen mit Namen, die ich nicht mehr kenne
Staubig und kalt, ein bloßer Windstoß reicht
Und alles schwindet
Krall dich fest,
Sieh, was zwischen deinen knochigen Füßen bleibt
Leere Archive, hohle Räume
So leicht wie der Nebel
Der über eine kalte deutsche Landschaft zieht
Was bleibt, fühlt sich schwerelos an
Bald im Winde verweht
Doch diesen Sonntag trage ich meine beste Bluse
Und du, du knöpfst dein schickstes Hemd
In ihren Installationen widmet sich Antonia Kirschner Überbleibseln und ihrer Einsamkeit. Spuren von Liebe und Verlust verweben sich mit einer romantisierten Bürokratie einem System, in dem Schulden und Verträge eng mit Tradition, Erwartungen und emotionalen Bindungen verknüpft sind. Objekte, die vorgeben etwas zu sein, das sie nicht sind: flache, anonymisierte Abbilder der Realität, ihres ursprünglichen Kontexts beraubt und zur Schau gestellt. Mit Materialien wie Keramik, Stoff und Papier untersucht sie, wie diese Artefakte vertraute Erzählungen verzerren und uns dazu auffordern, das scheinbar Reale zu hinterfragen.