Montag, 30. Juni, 00 Uhr
30. Juni — 01. August
Die Vitrine
Wir stehen unseren Haushaltsgeräten dominant gegenüber und behandeln sie wie Werkzeuge. Wir erteilen nicht nur Befehle, sondern entscheiden auch, welche eine eigene Stimme bekommen sollen – so programmieren wir eine Waschmaschine, eine Melodie abzuspielen. wenn der Waschgang fertig ist.
Haoru Ye setzt sich in ihrer künstlerischen Praxis mit der Verwendung von Haushaltsgegenständen auseinander: für ihren Föhn fertigt sie z.B. eine große Okarina, eine Gefäßflöte an. Ein anderes Mal schaltet sich bei Sonnenuntergang ein solarbetriebener Ventilator ein, der eine Tonflöte anbläst und die gesammelte Sonnenenergie des Tages in ein beruhigendes Geräusch verwandelt, das die Dämmerung einleitet.
Nachdem die Künstlerin in sehr unterschiedlichen Bereichen und an verschiedenen Orten studiert und gearbeitet hat, versteht sie sich als verbunden mit allen Zeiten und Orten, die zu diesem Moment geführt haben. Ihre Keramikarbeiten verbinden Ton mit elektronischen Komponenten und entstehen als Objekte, die zwischen Handwerk und Digitalem existieren. Damit erforscht sie, wie unsere Wohnräume sowohl alte Rituale als auch moderne Technologie beherbergen und zeigt die Vielschichtigkeit und Zufälligkeit des Lebens.
Die Vitrine
der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
in der Kunsthalle Nürnberg
Lorenzer Str. 32
90402 Nürnberg